Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land wachsen in der Corona-Krise deutlich

Die Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land konnten auch in der bisherigen Corona-Pandemie deutlich wachsen. So stiegen die Einlagen der Kunden im Jahr 2020 um 8,7 % von 2.573 Mio. Euro auf 2.797 Mio. Euro. Auch bei den bilanziellen Kundenkrediten legten die Genossenschaftsbanken mit 7,5 % auf 2.425 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (2.254 Mio. Euro) überdurchschnittlich zu. Als Ergebnis des intensiven Kundengeschäfts im Geschäftsjahr 2020 erhöhte sich die Bilanzsumme der sechs selbstständigen Volksbanken Raiffeisenbanken von 3.522 Mio. Euro um 8 % auf 3.807 Mio. Euro, und damit deutlich höher als in den letzten Jahren.

Diese erfreulichen Wachstumszahlen sieht der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Thomas Ruff, Vorstand der Volksbank eG Bad Laer-Borgloh-Hilter-Melle und sein Stellvertreter, Ralf Stolte, Vorstand der VR-Bank eG im Osnabrücker Nordland, im Gespräch als Vertrauensbeweis in das genossenschaftliche Geschäftsmodell - insbesondere in der aktuellen Corona-Wirtschaftskrise.

Volksbanken Raiffeisenbanken verlässlicher Partner

Die Volksbanken Raiffeisenbanken haben im März 2020 die neuen Herausforderungen der Corona-Pandemie zügig aufgegriffen und mit einer Vielzahl von Tilgungsaussetzungen und zur Verfügung gestellten Liquiditäts- und Hilfskrediten reagiert, um ihren Kunden, vor allem den Gewerbetreibenden und Selbstständigen, schnell helfen können.

Gerade in der "Corona-Krise" waren viele Kunden, vor allem Gewerbetreibende und Selbständige, froh über ein flächendeckendes Filialnetz der Volksbanken Raiffeisenbanken sowie persönliche Ansprechpartner vor Ort, die schnell und unbürokratisch helfen konnten.

Europäische Nullzinspolitik bleibt die größte Herausforderung

Die langjährige Nullzinspolitik in Europa hat sich durch die umfangreichen Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank im Jahr 2020 nochmals verstärkt. Mit steigenden Zinsen rechnen die Sprecher der Volksbanken Raiffeisenbanken jedenfalls über Jahre hinaus nicht. Die aktuelle "Corona-Krise" mit all ihren Auswirkungen untermauert nochmal diese längerfristige Einschätzung.

Berechnung von Verwahrentgelten für vermögende Kunden wird zur Normalität

Die negativen Einlagenzinsen der EZB von minus 0,5 % sowie die hohen Einlagenzuflüsse führen auch im Osnabrücker Land dazu, dass vermögende Kunden, abhängig von institutsindividuellen Freibeträgen, Verwahrentgelte für täglich verfügbare Einlagen entrichten müssen. Vor rund zwei Jahren hatten die ersten deutschen Banken mit Negativzinsen auf die „verkehrte Zentralbankpolitik“ reagiert.

Ziel der Volksbanken Raiffeisenbanken ist es jedoch, den Mitgliedern und Kunden Geldanlagen in Form von Aktien, Investmentfonds oder sonstige Anlagen zu empfehlen, um negative Wertentwicklungen zu vermeiden.

Steigende Sparquote führt zu hohen Einlagenzuflüssen

Infolge der Corona-Pandemie haben die Deutschen die Sparquote von dem langjährigen Durchschnittswert von rd. 10 % des verfügbaren Einkommens auf geschätzte 16-17 % erhöht. Diese gesamtwirtschaftliche Entwicklung schlug sich auch in den Bankbilanzen der regionalen Volksbanken Raiffeisenbanken nieder; deutlich höher als in den Vorjahren stiegen die Einlagen um beachtliche 8,7 %.

Kreditgeschäft

Die bisherigen Probleme der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie hat bislang zu keiner Erhöhung der Rückstellungen für problembehaftete Kredite geführt. Für die Jahre 2021 und 2022 rechnen die Vertreter der Volksbanken Raiffeisenbanken jedoch mit steigenden Insolvenzzahlen und damit auch höheren Rückstellungen.

Volksbanken Raiffeisenbanken weisen starke Substanz auf

Die Vermögens- und Eigenkapitalsituation der sechs Volksbanken Raiffeisenbanken ist als gut zu bezeichnen, so dass auch evtl.  Belastungen aus der Corona-Pandemie getragen werden können.

Die bestehenden Eigenmittelanforderungen der Bankenaufsicht werden aktuell deutlich übererfüllt.

Über 80.000 Mitglieder

Die sechs Volksbanken Raiffeisenbanken weisen trotz leichtem Rückgang von 40 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr mit 81.167 Mitgliedern eine beachtliche Mitgliederzahl auf. Neben speziellen Mitgliederangeboten und -produkten erhielten die Teilhaber der Geno-Banken bei den meisten Banken eine Dividende von 3 % für das Jahr 2019. Im Vorfeld der General- oder Vertreterversammlungen gab es dazu einen intensiven Austausch mit der deutschen Bankenaufsicht durch den Bundesverband der Volksbanken Raiffeisenbanken, um die Dividendenzahlungen zu ermöglichen.

Verlässlicher Arbeitgeber - steigende Mitarbeiterzahl

Gerade in der Corona-Pandemie im Jahr 2020 waren die Volksbanken Raiffeisenbanken ein verlässlicher Arbeitgeber und Partner. Während viele Unternehmer und Arbeitgeber im Frühjahr 2020 Kurzarbeit anmelden mussten, verzichtete der Großteil der Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land ganz bewusst darauf. Im letzten Jahr stieg sogar, entgegen dem allgemeinen Trend in der Kreditwirtschaft, die Anzahl der Mitarbeitenden von 649 auf 671. Mobiles Arbeiten und Homeoffice wurden neben weiteren Arbeitsschutzmaßnahmen genutzt, um das Infektionsrisiko für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich zu reduzieren.

Banken prüfen Kooperationsmöglichkeiten

Um den zunehmenden regulatorischen Vorschriften, auch für kleinere und mittlere Banken, zu begegnen, arbeiten die Volksbanken Raiffeisenbanken verstärkt an Kooperationsmöglichkeiten und nutzen außerdem die Möglichkeiten der Auslagerung von kundenfernen Aufgaben an genossenschaftliche Unternehmen.

Ertragslage noch auskömmlich

Die Betriebsergebnisse der regionalen Volksbanken Raiffeisenbanken gehen wie bei anderen Regionalbanken, vor allem verursacht durch die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) von Jahr zu Jahr zurück. Nach noch vorläufigen Werten lag das durchschnittliche Betriebsergebnis vor Bewertung bei noch auskömmlichen 0,64 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr: 0,74 %). Für die nächsten Jahre stellen sich die Geno-Banken auf niedrigere, jedoch weiterhin auskömmliche Ergebnisse ein.

Ausblick

Die bisherigen, eigenen Erfahrungen in der Corona-Pandemie sowie die zugelassenen Impfstoffe lassen die Volksbanken Raiffeisenbanken vorsichtig optimistisch in die Zukunft schauen. Vieles wird - wie in anderen Bereichen - vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig bleiben. Auf die möglicherweise steigende Vorsorge für das Kundenkreditgeschäft sehen sich die Banken mit ihren Eigenmitteln und Reserven ausreichend aufgestellt.

Entwicklungszahlen im Detail

  Mio. €   Zuwachs in % zum Vorjahr
  2019 2020  
Bilanzsumme 3.522 3.807 8,0 %
Bilanzielle Kundeneinlagen 2.573 2.797 8,7 %
Bilanzielle Kundenkredite: netto ohne Avale 2.254 2.425 7,5 %
       
Mitglieder 81.207 81.167 -0,05 %
Beschäftigte 649
671 3,4 %
v.l.: Thomas Ruff (Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land) und Ralf Stolte (stellv. Sprecher der AGVR)

Presseinformation der Arbeitsgemeinschaft Volksbanken Raiffeisenbanken im Osnabrücker Land