Hinweis: Die Inhalte dieses Beitrags stellen keine Handlungsempfehlung dar, sie ersetzen weder die individuelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle qualifizierte Steuerberatung.
Aktienmärkte und die Coronakrise
Auf die Auswahl kommt es an
Verkehrte Welt: Die Corona-Pandemie hat die Börsen und die Realwirtschaft auseinanderdriften lassen. Für Anleger könnte es interessant sein, das herausfordernde Marktumfeld differenziert zu betrachten und auf eine Strategie mit sorgfältig ausgewählten Einzeltiteln zu setzen. Zum Beispiel mit Investmentfonds, die sogenanntes „Stock-Picking“ betreiben.
Die Aktienmärkte haben sich nach dem scharfen Einbruch im Frühjahr wieder deutlich erholt und zum Teil sogar neue Höchststände markiert. Doch es sind keinesfalls alle Börsenkurse, die trotz Coronakrise stark gestiegen sind. Vorreiter waren wie so oft die Kapitalmärkte in den USA, wohingegen beispielsweise die Börsen in Brasilien, Spanien und Frankreich immer noch weit hinter den Notierungen zu Beginn der Coronakrise lagen.
Und auch in den Vereinigten Staaten kletterten keineswegs alle Aktienkurse. Tatsächlich sind nur vergleichsweise wenige Aktientitel für die Kursgewinne verantwortlich. Im Falle des US-Leitindex S&P 500 beispielsweise stehen nur fünf Tech-Unternehmen für gut ein Viertel des Index. Wenn deren Aktien steigen, ziehen sie den Index durch ihr Gewicht mit nach oben – auch wenn andere Titel im Börsenbarometer stagnieren oder gar fallen. Und so gibt es Werte, die mit hohen zweistelligen Prozentzahlen seit Jahresbeginn im Plus liegen, aber auch das Gegenteil: Aktien, von Fluggesellschaften etwa, die in ähnlicher Höhe Kursverluste aufweisen.
Drei Erfolgskriterien prägen Fondsanlagen
„Anleger können in einer Zeit, in der die Spreizung zwischen sehr gut und sehr schlecht laufenden Aktien ausgeprägt ist, auf eine Strategie mit sorgfältig ausgewählten Einzeltiteln setzen und Wertpapiere mit weniger Potenzial aussortieren“, rät Marko Samland, Vermögensbetreuer bei der Volksbank eG Bad Laer-Borgloh-Hilter-Melle. Doch wie schaffen es Anleger, aus einem breiten Investmentuniversum die aussichtsreichsten Aktientitel herauszufiltern? Sogenannte „Stock-Picker“, die sich ganz gezielt auf wenige Favoriten konzentrieren, folgen dabei einem klaren Kriterienkatalog. Samland erläutert, wie der Fondspartner Union Investment bei seinen internationalen Aktienfonds vorgeht: „Erstes Kriterium ist die Qualität. Entscheidend sind die Ertragskraft, die Rentabilität und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells. Bevorzugt werden Firmen, die nachhaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Unternehmen haben, woraus sich hohe Kapitalrenditen ergeben können.“
Das alles helfe jedoch wenig, wenn die Aktien schon lange gut gelaufen und daher sehr teuer seien. Das zweite wichtige Kriterium sei daher eine attraktive Bewertung relativ zu einem Vergleichsindex. Wenn die nicht mehr gegeben sei, trenne man sich von den Aktientiteln. „Der dritte Punkt ist die sogenannte fundamentale Veränderung, eine positive Entwicklung innerhalb des Unternehmens, die für weitere Kursgewinne sorgen könnte. Das kann ein neues Produkt sein, ein Wechsel an der Konzernspitze, der Rückzug eines Wettbewerbers aus dem Markt oder eine Form der Belebung oder Beschleunigung des Kerngeschäfts“, so der Vermögensbetreuer weiter.
„Mit Aktienfonds, deren Fondsmanager aktives Stock-Picking betreiben, haben Anleger gute Chancen auf einen langfristigeren Erfolg – selbst dann, wenn die Kurse insgesamt weniger deutlich zulegen“, sagt Samland und weist abschließend darauf hin, dass Aktienfonds Risiken bergen können, wie etwa das Risiko marktbedingter Kursschwankungen und das Ertragsrisiko. Wer sich über solche Geldanlagen informieren wolle, könne gerne ein persönliches Gespräch mit Samland in der Volksbank eG führen, das aber auch per Telefon oder Video stattfinden könne. Wer sich zudem über die Folgen der Coronakrise auf die Wirtschaft informieren möchte, kann die Reihe „Vier Thesen zum Coronavirus“ im Anlegerblog von Union Investment lesen.