Hohes Wachstum im Kundengeschäft
Die Volksbank eG blickt auf ein erfreuliches Zahlenwerk für das Jahr 2016 zurück.
Kredite und Einlagen stiegen überdurchschnittlich an. Auch wenn das Niedrigzinsumfeld auf die Ertragslage drückt und den Optimismus für 2017 dämpft, zeigt sich die Bank insgesamt zufrieden.
Einlagen legen um 8,5 Prozent zu
Auch im Jahr 2016 hat die Volksbank eG den Wachstumskurs der letzten Jahre fortgesetzt. Das gesamte Kundenvolumen erreicht nach den vorläufigen Zahlen erstmals in der Geschichte der Volksbank eG die Zahl von rd. 1 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich um 5,7 Prozent auf 459 Mio. Euro. Die bilanziellen Kundenkredite legten wieder überdurchschnittlich um 5,5 Prozent auf 380 Mio. Euro zu. Die Kundeneinlagen stiegen sogar um 8,5 Prozent auf nunmehr 304 Mio. Euro.
Der deutliche Zuwachs im Einlagengeschäft, so Thomas Ruff vom Vorstand, zeigt, dass die Mitglieder und Kunden dem Geschäftsmodell Volksbank weiterhin Vertrauen schenken und die praktizierte Kundennähe im Markt honoriert wird. Gleichzeitig hat die Diskussion um Negativzinsen den Zuwachs der Einlagen bei der Volksbank eG im Jahresverlauf verstärkt.
Das Kreditgeschäft der Volksbank wurde gleichermaßen von Zuwächsen bei privaten Immobilienfinanzierungen wie auch von Firmenkrediten getragen. Wie in den Vorjahren hat das für Finanzierungen günstige Zinsniveau das lebhafte Kreditgeschäft unterstützt.
Die Volksbank eG konnte sowohl bei den Privatkunden als auch bei den Firmenkunden Marktanteile gewinnen und wuchs in beiden Segmenten stärker als der Branchendurchschnitt von ca. 2,5 Prozent.
Mitgliederzahl steigt weiter
Die Attraktivität von genossenschaftlich organisierten Banken zeigt sich auch in der Anzahl der Mitglieder. Die Volksbank eG hat am Jahresende 12.700 Mitglieder (Vorjahr 12.630). Damit sind über 51 Prozent der Kunden auch Teilhaber der Volksbank eG.
Bei allen Genossenschaftsbanken in Deutschland beträgt die Mitgliederzahl stolze 18,5 Mio.
Investitionen in die Kundenberatung - Vermögensbetreuung wird ausgebaut
Die Volksbank setzt unverändert auf eine hohe Beratungsqualität mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Investitionen der letzten Jahre wurden im Jahr 2016 planmäßig fortgesetzt. Mit hoher Beratungsqualität in der Firmen- und der Privatkundenbetreuung will die Volksbank eG in Zeiten von Null- und Negativzinsen dem erhöhten Beratungsbedarf der Kunden, z. B. in der Altersvorsorge, Rechnung tragen.
Die Betreuung von vermögenden Kunden wurde unter der Leitung von Anja Basso neu organisiert und wird bedarfsgerecht weiter ausgebaut. Die Volksbank eG trägt damit dem steigenden Geldvermögen ihrer Kunden Rechnung. Das genossenschaftliche Private Banking mit individueller Vermögensverwaltung hat in 2016 nochmals erfreulich zugelegt.
Positiv verlief wie im Vorjahr das Geschäftsfeld "Bauen und Wohnen" mit einem Neugeschäft bei der privaten Immobilienfinanzierung in Höhe von 38,4 Mio. Euro.
Die Fördermittelberatung für Firmenkunden wurde 2016, wie schon im Vorjahr, mit dem Award der DZ BANK AG für Norddeutschland ausgezeichnet.
Neue Service- und Beratungszeiten seit 4. Oktober 2016
Wie bei allen Banken und Sparkassen hat sich das Kundenverhalten verändert und die Anzahl der Filialbesuche in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Die Volksbank eG hat nach einer detaillierten Erhebung von über 12.000 Kundenbesuchen in den Filialen die Servicezeiten zum 4. Oktober 2016 angepasst. Filialen wurde keine geschlossen.
Den zunehmenden Beratungsbedarf der Kunden hat die Volksbank mit flexiblen Beratungszeiten von 08.00-18.00 Uhr, unabhängig von den Servicezeiten in den Filialen, umgesetzt. Das erweiterte Beratungsangebot wird von den Kunden gerne genutzt.
Volksbank-Direkt: Neue digitale Service-Filiale – Digitales Netzwerk für Mitglieder
Die Digitalisierung zieht in viele Alltagsbereiche von Wirtschaft und Gesellschaft ein, z. B. mit Smartphones, Tablets oder WhatsApp. Diese Entwicklung hat die Volksbank eG rechtzeitig aufgegriffen. Neben der Filiale vor Ort, der Telefon- und Onlinefiliale setzt die Volksbank seit 1. November 2016 auf die neue digitale Service-Filiale. Dort bietet die Volksbank eG innovative Serviceleistungen, um die anerkannt hohe Service- und Beratungsqualität vor Ort um digitale Services zu ergänzen. Künftig sind dort auch WhatsApp, Chat und Videoberatung geplant.
Neben dem zunehmenden Online-Banking wird die bequeme VR-Banking App immer mehr von den Kunden genutzt.
Das besondere Unterscheidungsmerkmal einer Genossenschaftsbank, die Mitgliedschaft, soll, so Thomas Ruff, auch in der digitalen Welt erhalten bleiben. Die Volksbank eG ist deshalb eine von zehn bundesdeutschen Genossenschaftsbanken, die mit dem neuen digitalen Netzwerk für Mitglieder im ersten Quartal 2017 startet. Hierbei werden Mitglieder in Ideenprozesse der Bank einbezogen, so dass sie als Teilhaber der Volksbank eG, die Bank in der Zukunft bei Projekten aktiv mit gestalten können.
Gute Ergebnisse bei der Kundenumfrage "Bank der Zukunft"
Die mit dem Institut für das Genossenschaftswesen an der Universität Münster im Oktober 2016 durchgeführte Kundenbefragung hat für die Volksbank eG durchweg positive Rückmeldungen ergeben. Mit der Gesamtbewertung von 1,8 zeigen sich über 80 Prozent der Kunden sehr zufrieden oder zufrieden. Mit den neuen Servicezeiten in den Filialen kommen die Kunden gut zu recht. Besonders positiv wurden die Kompetenz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter der Bank eingeschätzt.
Die Telefonfiliale mit dem Service von 08.00-18.00 Uhr sowie die Präsenz der Volksbank eG in den sozialen Medien sind vielen Befragten noch nicht bekannt.
Knabe Immobilien GmbH künftig auch im Südkreis
Die Firma Knabe Immobilien mit Sitz in Melle übernimmt die Immobilienvermittlung der Volksbank eG auch im Südkreis. Bereits seit 2013 arbeitet die Volksbank eG im Marktbereich Melle partnerschaftlich und erfolgreich mit Knabe Immobilien zusammen.
„Unsere Kooperation beruht auf partnerschaftlicher Zusammenarbeit und Respekt voreinander. Jeder Geschäftsbereich für sich bleibt jedoch eigenständig und unabhängig, erklärt Sabine Knabe-Vieler, Geschäftsführerin der Firma Knabe Immobilien GmbH“. Mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Immobilienbranche gründete Sabine Knabe-Vieler das Unternehmen im Jahr 1996, im westfälischen Spenge wurde 2014 eine weitere Filiale eröffnet.
Wir sind von der bisherigen Zusammenarbeit so überzeugt, dass wir die Firma Knabe nun auch im Südkreis mit ins Boot nehmen, so Vorstand Klaus Windoffer.
Die Partner möchten im attraktiven Immobilienmarkt im Südkreis mit den sehr gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und der mehrfach ausgezeichneten Vermarktungsmethodik von Knabe Immobilien GmbH das Potential und die Marktchancen nutzen, davon ist Sabine Knabe-Vieler überzeugt.
Umbau in Melle
Dem steigenden Beratungsbedarf der Kunden und der damit verbundenen Anzahl von Kundenbetreuern hat die Volksbank mit einem Umbau und der Erweiterung der Beratungsmöglichkeiten am Standort in Melle-Mitte Rechnung getragen. Vier zusätzliche, diskrete Beratungszimmer sind bewusste Entscheidungen für den Standort Melle und die dortige Marktbearbeitung.
Fusion der DZ BANK AG stärkt die Volksbank eG vor Ort
Die im Jahr 2016 beschlossene Verschmelzung der DZ BANK AG mit der WGZ Bank zu einem genossenschaftlichen Spitzeninstitut stärkt die Volksbank eG vor Ort bei der Kundenbetreuung. Speziell bei großen Mittelstandskunden ist die Volksbank eG bei größeren Investitionen oder bei der internationalen Begleitung noch leistungsfähiger. Die neue DZ BANK AG ist die bundesweit derzeit am besten geratete Bank und die Nr. 3 im deutschen Bankenmarkt.
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe hat nunmehr mit einer Zentralbank, einer Versicherung (RuV), einer Bausparkasse (Schwäbisch Hall) und einem Rechenzentrum (Fusion 2015 zur Fiducia & GAD IT AG) den erforderlichen Konsolidierungsprozess - im Gegensatz zu anderen Finanzverbünden - erfolgreich abgeschlossen. Die sich ergebenden Synergien werden die Leistungsfähigkeit der genossenschaftlichen Finanzgruppe nachhaltig stärken.
Großprojekt Migration
Die im Jahr 2015 beschlossene Fusion der Rechenzentralen der Volksbanken Raiffeisenbanken zur neuen Fiducia & GAD IT AG soll mittelfristig zu deutlichen Einsparungen bei der Informationstechnologie (IT) führen. Hierzu werden die Genossenschaftsbanken im Osnabrücker Land am 9. September 2017 gemeinsam auf das neue, innovative Bankverfahren „agree21“ umstellen. Startschuss für dieses IT-Großprojekt für die Genossenschaftsbanken war am 9. November 2016. Ab 2019 werden alle genossenschaftlichen Institute mit dem gemeinsamen, gruppenweiten Bankverfahren „agree21“ arbeiten.
Regulatorik nimmt weiter zu und erhöht die Kosten
Die seit der Finanzkrise im Jahr 2008 zunehmenden regulatorischen Anforderungen und Meldevorschriften belasten alle Banken und Sparkassen. Die undifferenzierten Vorschriften belasten vor allem kleinere Banken und führen zu immensen Kostensteigerungen.
Im Jahr 2016 hat die neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie die Beratung und Bearbeitung von Immobilienfinanzierungen erschwert und verteuert, in dem die Europäische Richtlinie mit zusätzlichen, deutschen Vorschriften umgesetzt wurde.
Zur Jahresmitte hat die Volksbank eG weitere, europäische Meldevorschriften zu erfüllen, die eine neue Bankenkrise verhindern sollen.
Für die Region - moderne Vereinsförderung mit Crowdfunding
Insgesamt 40 Vereine, Schulen, Kindergärten und soziale Einrichtungen hat die Volksbank eG im letzten Jahr in Höhe von 38.000 Euro mit Spenden sowie Erträgen aus dem Gewinnsparen unterstützt. Die Schulhofgestaltung der IGS in Melle und die Sanierung des Reitplatzes des Reit- und Fahrvereins Bad Laer e.V. wurden über die digitale Plattform www.viele-schaffen-mehr.de , dem Crowdfunding der Volksbank eG, finanziell unterstützt.
Gute Eigenkapitalausstattung - rückläufiges Betriebsergebnis
Mit einer Eigenkapitalausstattung von über 15 % ist die Volksbank eG gut ausgestattet, um auch künftig aus eigener Kraft weiter wachsen zu können. Die deutlich steigenden Eigenkapitalanforderungen der Bankenaufsicht sind für die Volksbank eG auch künftig darstellbar.
Der Betriebsgewinn im Jahr 2016 hat sich durch die Niedrigzinsphase und leicht rückläufige Provisionserträge erwartungsgemäß abgeschwächt und beträgt nach vorläufigen Zahlen rd. 1 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme vor Steuern.
Weil die Wirtschaft gut läuft, sind die Insolvenzen niedrig und es sind derzeit kaum Kreditausfälle zu beklagen.
Genossenschaften sind ein Modell für die Zukunft
Die Genossenschaftsidee ist vor kurzem zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco ernannt worden. Die Genossenschaftsidee erfährt weltweit eine Renaissance. Die Finanzkrise war dafür das beste Beispiel. Zu den gelebten Prinzipien und Grundwerten gehören die Selbstbestimmung, Solidarität und freiwillige Selbstverpflichtung. Die Unesco sieht die Genossenschaftsidee, gerade in Zeiten, in denen die Globalisierung zunehmend kritischer gesehen wird, als nachhaltiges Modell für die Zukunft.
Ausblick 2017
Die Bankenlandschaft steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen und Veränderungen, daran wird sich im Jahr 2017 wenig ändern. Die anhaltende Niedrigzinsphase drückt wie bei allen Universalbanken auch bei der Volksbank eG auf den Betriebsgewinn.
Bei einem prognostiziertem, stabilem Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,5 Prozent, einer weiterhin sehr guten Beschäftigungslage am Arbeitsmarkt und einem weiterhin hohem privaten Konsum geht der Vorstand der Volksbank eG davon aus, dass die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre fortgesetzt werden kann.
Die Volksbank eG rechnet zunächst mit einer Beibehaltung der Niedrigzinspolitik durch die Europäische Zentralbank. Bei den langfristigen Kapitalmarktzinsen, z. B. für Häuslebauer, dürfte die Talsohle durchschritten sein. Die langfristigen Zinsen stehen, so die Vorstände der Volksbank eG, vor einer sanften Zinswende.
Risiken ergeben sich vor allem aus dem politischen Raum:
Präsidentenwechsel in den USA, Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland sowie die Verhandlungen in Sachen Brexit könnten zu einem politischen Dauerstress in 2017 führen.
Aufgrund dieser politischen Risiken geht die Volksbank eG bei deutlichen Schwankungen von leicht steigenden Aktienkursen aus.
Die anhaltende Niedrigzinsphase sowie leicht steigende Personalkosten dürften das eigene Betriebsergebnis 2017 auskömmlich, jedoch etwas niedriger ausfallen lassen.