Für Pferde ist der Zutritt verboten

Die Zeit läuft: Der Reit- und Fahrverein Bad Laer sammelt Spenden für einen neuen Reitplatz

Es hat geregnet. In Strömen geregnet. Nun ist die Luft feucht, aber frisch. „Es wäre ein guter Tag, um draußen zu reiten“, sagt Dagmar Schmidt, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Bad Laer e. V. Doch auf dem Außenplatz stehen große Pfützen. Für Pferde ist im Moment der Zutritt verboten.

Eine Pfütze an der anderen: Genutzt werden kann der Reitplatz nur bei Sonnenschein. Für die Vorsitzende des Reitvereins, Dagmar Schmidt, ist Crowdfunding die Lösung der Probleme. Zumindest hofft sie das. (v.L. Dagmar Schmidt, Mehmet Akdag) Foto: Andrea Pärschke

Bad Laer. „Wir werden nicht von der Gemeinde gefördert und erwarten das auch gar nicht“, sagt Dagmar Schmidt, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Bad Laer. Und doch: Nicht alle Reiter sind reich. „Vereinsmitglieder sind häufig Jugendliche und Kinder“, sagt Schmidt, die auch Reitlehrerin ist. Die Mitgliedsbeiträge reichen, um laufende Kosten zu decken – nicht um umfassende Sanierungsmaßnahmen zu stemmen. Deshalb wandte sich der Vereinsvorstand schließlich an die Volksbank Bad Laer-Borg loh-Hilter-Melle. Die boten an, mit einem Crowdfunding-Projekt die Pläne des Vereins zu unterstützen. Das heißt: Über eine Internetplattform des Geldinstituts muss der Verein 7 000 Euro Spenden einsammeln – und die Uhr läuft. Noch bis Montag, 7. März, hat der Verein Zeit. Ist der Betrag dann nicht zusammengekommen, bekommt jeder Spender sein Geld zurück. Der Verein ginge leer aus. „Da zittert man schon ziemlich“, sagt Dagmar Schmidt. Dabei liegt der Reitverein gut im Rennen. Über 5600 Euro sind schon beisammen: Es bleiben noch 14 Tage für knapp 1300 Euro. Spendet jemand mehr als 50 Euro, so legt die Volksbank 10 Prozent des Betrags obendrauf.


Benötigt wird das Geld, um den Reitplatz grundlegend zu sanieren. Nach den starken Regenfällen in den vergangenen Tagen und Wochen reiht sich eine Pfütze an die nächste. Auch gut beschuht mag man den Platz nicht betreten – ein Pferd würde erst recht keine Hufe daraufsetzen. „Wir können und wollen unseren Pferden Sehnen- und Gelenkprobleme nicht zumuten“, sagt Dagmar Schmidt. Ein guter Reitboden ist wichtig für den Tritt der Pferde.
Zudem kann die Reitlehrerin den Platz nicht einplanen. „Dabei könnten wir auch im Winter oft nach draußen gehen“, sagt sie. Der Regen hat gerade aufgehört. Die Luft ist frisch und mild. Mit der richtigen Kleidung wäre eine Reitstunde an der frischen Luft eine Wohltat. Doch geritten wird nur in der Reithalle. Einsteller und Reitschüler müssen sich daher den begrenzten Raum auf dem Hof Wöstmann teilen. Das geht auch zulasten der Reitschüler. „Mit Reitplatz könnten wir mehr Schüler annehmen“, sagt Dagmar Schmidt. Die Warteliste würde dannkürzer.


Um das in Zukunft möglich zu machen, hat der Reit- und Fahrverein bereits Angebote für eine grundlegende Sanierung der Außenanlage eingeholt. Im Zentrum der Pläne ist ein guter Reitboden: Nicht zu nass, nicht zu trocken und nicht zu rutschig soll er sein. Deshalb muss unter die Sandschicht ein spezieller Boden, der das Wasser optimal abfließen lässt. Doch nicht nur die Drainage-Schicht ist wichtig, auch der Sand ist speziell. „Gerade für den Schulbetrieb sollte er zum einen belastbar sein und zum anderen weich und gelenkschonend“, erläutert Dagmar Schmidt. Der Verein hat bereits Kostenvoranschläge eingeholt, die bewegen sich zwischen 12 000 und 13 000 Euro. Einen Teil der Kosten wird der Verein also selbst tragen.


Die Reitlehrerin hofft jedoch auch auf die Bad Laerer, die zu einem großen Teil schon aktiv geworden sind. Denn der Reitverein ist nicht nur für Reiter da. An zwei Tagen finden auch die Ferienspiele auf dem Hof statt. Und nicht nur das:. „Stellen Sie sich ein Schützenfest ohne unsere Kutschen vor“, sagt Dagmar Schmitt. 1 300 Euro: Das müsste doch zu schaffen sein.


Weitere Infos unter www.voba-eg.viele-schaffen-mehr.de oder bei Dagmar Schmidt, Tel: 0176/44490135.

Erschienen in der NOZ / Georgsmarienhütte / Lokales / Seite 23 / Di. 23.02.2016
Foto & Text: Andrea Pärschke